Wenn der Postmann zweimal klingelt

… dann gibt es für die einen Spampost oder Deppenpost und für die anderen glücklich machende Offline Post, Postkarten Werbung oder Werbung die funktioniert.

Die Meinungen sind zweigeteilt, wobei Spam-Rufer wie Jens Scholz zwar in der Minderheit scheinen, dafür aber nicht minder spammig auf den Gegner reagieren. Jens läßt sich zu folgendem Kommentar hinreißen. Dieser Kommentar hat zwar eine Geschichte, ist m.E. aber überzogen und hier nicht angebracht. Anke Gröner findet die Aktion ebenfalls doof, erklärt aber ausführlich warum und vergibt auf keinen Fall einen Link oder Trackback als Belohnung ;-)

Ebenfalls kritisch geht es im Beitrag Offline-Spam vom Marketing-Blog zu, am Ende des Beitrages finden sich zudem noch ein paar schräge Kommentare, die hoffentlich nicht wirklich von den Jungs von marketing-blog.biz stammen, denn dann wäre das mehr peinlich als kreativ. Ansonsten kann man sagen, dass die bloggischen Postkarten bei der Mehrheit der Blogger Zustimmung fanden und der virale Post-Versuch somit als Erfolg gewertet werden kann.

Postkarte Wie man hier sehen kann, bin auch ich mit einer Postkarte von den Marketing-Jungs beglückt worden. Ich bin mir nicht schlüssig darüber, ob ich es jetzt gut oder nicht so gut finden soll. Gut scheint mir die Grundidee, nicht so gut gefällt mir die Umsetzung. Gut ist es einmal andere Wege zu beschreiten, nicht so gut sind einfallslose Anreden a la „Guten Tag. Guten Tag.“, das Kommentar/Trackback Geschwafel, das „real virtuelle“ Unverständnis und der mehr anzügliche als bezügliche Satz „Wir freuen uns, uns bald auf dir zu sehen“. Da muss man sich nicht wundern, wenn der eine oder andere das als Spam empfindet. Was fällt mir zur Sache sonst noch ein? Eigentlich nichts, außer vielleicht „Guck, guck“.

PS: Interessanterweise finden sich fünf Blogger auf der marketing-blog.biz Website, aber nur vier davon finden sich auf der Karte wieder. Was ist mit Heiner? Was ist mit Nummer 5?

Update: War spät, als ich den Beitrag schrieb, darum habe ich die positiven Seiten etwas vernachlässigt. Wäre sonst nie ins Bett gekommen :) Möchte jetzt nur noch zwei Dinge nachtragen: Ich erwarte mir ein Resümee zu der Geschichte (siehe meinen Kommentar unten) und mir gefiel die Antwort von Philipp Lenssen (selten genug liest man ihn auf Deutsch) auf den Jens Scholz Beitrag mit am besten: „Ich fand die Postkarte nicht so schlimm… „

9 Gedanken zu „Wenn der Postmann zweimal klingelt“

  1. nun, an den antworten der herren „marketing-blogger“ sieht man ja das für spammer völlig typische fehlende unrechtsbewusstsein. spam funktioniert, weil von 10000 sendungen drei erfolg hatten. diese drei begründen die rechtmäßigkeit der aktion. daß der spam für weißdergeierviele leute ein ärgerniswar, wird ausgeblendet, ja man mahct sich sogar noch über die leute lustig, die sich, wie Jörn, sogar nur fragen, was das soll. das problem ist nicht ein spammer, das problem ist, daß diese einstellung dazu führt, daß der größte teil der mails und eben auch schon der normalen post aus diesem dreck besteht.
    ich blogge nicht deswegen nicht anonym und mit postadresse im impressum, damit man mich mit werbung vollkotzt. das kapieren solche leute aber nicht, daher kann ich mir wenigstens den scherz erlauben und sie ordentlich beschimpfen.

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  2. Heiner glänzt seit längerer Zeit durch Abwesenheit (befindet sich wohl in einer privaten wie wohl auch beruflichen Neuorientierung. Wir konnten die Aktion nicht mit ihm absprechen, wollen ihn aber auch nicht einfach ausm Blog schmeissen. Die „schrägen Kommentare“ sind von uns!

    In diesem Sinne: Guck, guck

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  3. Ich geb es zu, geschmunzelt habe ich schon, als die Karte ankam. Die Idee ist auch wirklich gut, nur bei der Umsetzung hätte ich manches anders gemacht. AUf jeden Fall macht die Sache neugierig. Erstens – ob und wie es weitergeht, zweitens – was ihr vielleicht noch zu der Aktion zu berichten habt. Ein Resümee erwarte ich mir schon zu der Sache. Da sind z.B. noch Fragen offen bzgl. Anzahl der verschickten Karten, Kosten der Aktion und die Auswahlkriterien für die Adressaten. Werde mal schnell noch ein Update meines Beitrages posten.

    @Jens. Leider habe ich deinen Kommentar erst freigeschaltet, nachdem der zweite schon online war. Die Marketing-Blogger wurden halt schon früher mal freigeschaltet. Das wirkt jetzt wegen der Reihenfolge etwas seltsam, aber so ist das halt, wenn man mit Tools gegen Spam antreten muss ;-) Ich verstehe durchaus deinen Frust, ich räume jeden Tag hunderte von Spammails aus diversen Postfächern, aber wahrscheinlich verlierst du mehr Zeit und Nerven bei so ner Aktion, als dass es dir hilft. Das Gute bei dieser Sache, Postkarten kosten Geld und Porto, da werden die Jungs vom Marketing-Blog sparsamer agieren müssen als wenn es elektronisch abliefe. Und natürlich dient auch deine Reaktion der Werbeaktion. Wer nicht die Meinung spaltet, der fördert auch nicht den Disput. Und davon kann man immer ein bisschen gebrauchen. Nur nicht zu viel.

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  4. Innovativ ist die Idee sicherlich nicht. Es ist nur ein ganz gewöhnliche Mailing-Aktion. Und Spams sehen ganz anders aus.

    Die Mail mit „Mr. Spammer, you swine. You vulgar little maggot. …“ finde ich eher schwach…

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  5. in dem moment, wo sich leute über eine werbung unterhalten, egal auf welchem wege diese werbung erfolgt ist, hat sie funktioniert. punkt. das machen sich viele schlichtweg nicht klar. nicht nur bei den stars und sternchen gilt nicht umsonst „lieber schlechte presse als gar keine presse“ – solange über einen geredet wird, bleibt man im rampenlicht, und das gilt auf werbung jedweder art bezogen genauso, sei es tv-, radio-, print- oder onlinewerbung oder auch spam.
    wenn über eine werbung geredet oder geschrieben wird, egal ob mit backlink oder nicht, hat die werbung ihr ziel erreicht – sie ist wahrgenommen worden und zumindest teile von ihr wurden bewußt verinnerlicht, denn man kann sich nicht über etwas aufregen, was man nicht artikulieren kann.

    was ist also die beste gegenmaßnahme bei dieser art von spam? ignorieren und ab in die rundablage damit – oder unfrei zurück an absender mit vermerk „annahme verweigert“, damit das ganze auch RICHTIG geld kostet – denn wenn das genügend viele tun, fängt die sache irgendwann an sich im budget bemerkbar zu machen.

    ich fahre beispielsweise in sachen postwurfsendungen ziemlich gut damit, den scheiss ungeöffnet mit oben genanntem vermerk postwendend beim nächsten gang zum briefkasten wieder zurückzuschicken – in der regel werde ich danach nie wieder von dem jeweiligen absender belästigt ;)

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  6. > in dem moment, wo sich leute über eine werbung unterhalten, egal auf welchem wege diese werbung erfolgt ist, hat sie funktioniert.

    Das glauben alle Werber und haben damit Unrecht. In dem Moment, wo ich was kaufe, weil ich die Werbung gesehen habe, hat sie funktioniert. Ansonsten nicht.
    In dem Moment aber, in dem ich das Beworbene Scheiße finde wegen der Werbung, hat sie nicht nur nicht funktioniert, sondern das Gegenteil bewirkt. Und wenn man laut sagt, daß man etwas Scheiße findet, habe ich noch lange nicht die Werbung weitergetragen. Auch das ist eins der Werber-Märchen, mit denen sie lediglich ihr Versagen schönreden.

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  7. ansichtssache – denn in der regel sind die meisten menschen dumm genug sich durch das aufregen eines anderen eher dazu bewegen zu lassen, das produkt selbst in augenschein zu nehmen, um sich von der richtigkeit der aussagen des aufregers zu überzeugen, statt auf die aussagen zu vertrauen und einen weiten bogen drumrum zu machen.

    daß auch negative mund-zu-mund-propaganda über werbespots zum erwünschten effekt führt ist allein schon dadurch eindeutig belegt, daß es nach wie vor solch schlechte und/oder dreiste werbung sowie spam überhaupt gibt – denn würde das nicht funktionieren, würde niemand mehr geld dafür ausgeben, liegt doch klar auf der hand, oder?

    und fürs protokoll: ich hab mit werbung mal rein gar nichts am hut, sondern komme aus der software-entwicklung; insofern bitte meine aussage auch mit dem gebotenen abstand eines fachfremden betrachten, danke ;)

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  8. > um sich von der richtigkeit der aussagen des aufregers zu überzeugen

    das finde ich übrigens völlig in ordnung.
    wie spam funktioniert ist ja zur genüge untersucht worden. wenn bei 30000 versendeten mails nur einer drauf reinfällt, hat sich das bezahlt gemacht, denn spam versenden ist einfach zu billig. daher ja auch die forderung nach drakonischen strafen. spam hat aber m.e. nichts oder nur am rande mit werbung zu tun und man würde werbern da auch völlig unrecht tun, würde man sie auf spam reduzieren.

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  9. Pingback: Silkester erzählt » Plump und anbiedernd

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