Expedition ins Land der Spammer

Mit Expedia kann man zur Zeit sehr gut ins Land der Spammer reisen. Black Hat SEO zeigt, wie anfällig Google zur Zeit gegenüber Spam auf vertrauenswürdigen Domains wie Expedia ist. Die Geschichte zeigt wie schnell eine an und für sich gute Sache, nämlich ein freier Blogservice, zu einer Spam-Waffe umfunktioniert werden kann.

Expedia bietet einen freien Blogservice an, sicherlich mit der Absicht Kunden bzw. potentielle Kunden zum Bloggen über Themen wie Reise und Urlaub zu animieren, eine überaus geschickte Strategie. Doch wie das so ist mit Strategien, es finden sich immer wieder andere Strategen, die solche Systeme für ihre eigenen Zwecke missbrauchen.

Keyword-Kombis wie „Buy Viagra“ sind hart umkämpft und das Umfeld ist extrem spammig. Von daher ist es schwer, an vertrauenswürdige Seiten oder Verlinkungen heran zu kommen, um so diese Inhalte in Suchmaschinen zu pushen. Es sei denn, man bedient sich etwas fragwürdigerer Methoden und unterläuft das Radar der Spam-Kontrolleure. So erlaubt Expedia keinesfalls derartige Auswüchse in seinen Blogs, veröffentlicht die Inhalte aber ohne vorherige Moderation. Das wäre vom Aufwand und vom Handling auch nicht zu schaffen, ganz abgesehen vom eingeschränkten Workflow bei den Bloggern. Ohne Kontrolle geht die Sache nicht von statten, in den AGBs wird von einer nachträglichen Moderation gesprochen, doch diese scheint mir überlastet bzw. überfordert zu sein .

Spam in Google Serps

Schauen wir auf die Google SERPs, so sehen wir das buyviagra blog an führender Position. Äußerungen von SEOs zu dem Thema lassen vermuten, dass man mit solchen Positionen für solche Keywords eine Schweinemenge Geld machen kann. Wenn Google also weiterhin Autoritätsseiten so viel Stärke zumisst, dann können sich noch einige andere Institutionen warm anziehen. Aber kann es sein, dass die Autorität einer Seite so viel ausmacht?

Auf den ersten Blick scheint es so. Die Backlink-Abfrage zeigt momentan 0 Ergebnisse an. Hammer, kann man so schnell und ohne sichtbare Backlinks, nur dank der Stärke der Domain, zu solchen Positionen kommen? Reicht es aus, sich ein paar freie Weblogs auf der Domain zu besorgen und das war’s. Mitnichten!

Beim zweiten Blick versuchen wir es mit MSN und werden fündig. Locker über 15.814 Backlinks der übleren Sorte bevölkern die Ergebnisliste. Ein Gästebuch neben dem anderen, ab und zu mal unterbrochen von einem Weblog. Da verwundert uns das Resultat von Yahoo nun nicht mehr, hier sprudeln 20.700 Backlinks aus den Tiefen der Finsternis hervor.

Übel, übel. Wie die Heuschrecken fallen die Linkspammer über Gästebücher, Weblogs oder andere ungeschützte Seiten her und kippen ihren Müll dort ab. Wenn man sieht, wie ein an und für sich renommiertes Weblog a la The San Francisco Real Estate Blog auf DailyPundit nur wegen seines PageRank 7 mit Spamlinks geflutet wird, kann einem schlecht werden. Besonders traurig und erschreckend, das Blog setzt zur Spamabwehr rel=nofollow ein. Was hat es ihm geholfen? Absolut nichts!!!

Fazit: Ganz alleine mit Autorität gewinnt man ihn also nicht, den Viagra Spammer Wettbewerb. Da gehört schon mehr dazu. Dutzende von Weblogs bei Dutzenden von Providern, schön ineinander und miteinander verwoben und von Abertausenden von Gästebüchern und Weblogs verlinkt – und nicht zu vergessen, eine gehörige Portion Skrupellosigkeit. Doch dann klappt’s auch mit dem Nachbarn Google.

9 Gedanken zu „Expedition ins Land der Spammer“

  1. Gut erfasst das Ganze. Nachdem ich gestern mit einem Blitzpost mangels Französischkennknissen und sorgfältiger Recherche Expedia an den Karren gefahren bin, habe ich meinen Beitrag zu dem Thema ja schnell zurückgezogen. Interessant auch der zweite Platz in den Serps, bei dem man noch gleich Cialis dazu kaufen kann.

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  2. Wenn Google gerade nicht an seinen eigenen Problemen ersticken würde, wären die schon lange weg trotz der ganzen Bl’s, Matt hat’s ja schon angedroht, wers eine Bude nicht sauber hält bekommt einen mit der großen Keule und zwar rundum.

    Es gibt hier in DE ja auch ein paar Leute die ganz gut mit den blogg.de’s usw. leben, es dauert halt immer bis Big G. da eingreife kann und die Zeit reicht schon für ein nettes Auto und dann auf an die nächste Authority usw. und sofort.

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  3. Besonders traurig und erschreckend, das Blog setzt zur Spamabwehr rel=nofollow ein.

    rel=nofollow wäre auch nur interessant wenn es etwas bewirken würde.

    Solange von 10.000 abgeschickten Spam-Links einer durchkommt lohnt sich das Ganze. Sanktionen sind wegen der unterschiedlichen Rechtslage in den ganzen Ländern nicht zu befürchten.

    imho ist der Google Algo da auch zu simpel gestrickt. Relevante Inhalte bei umkämpften Keys werden immer mehr zur Mangelware (subjektiver Endruck).

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  4. Erbaermlich … :( Passt aber meiner Meinung nach zu dem im Moment herrschenden Chaos bei Google. Auf der anderen Seite sehen die SERPs bei MSN oder Yahoo! auch nicht besser aus.

    z.T. rel=nofollow: Yahoo! beachtet das nofollow tag nicht mehr und spidert brav mit nofollow getaggter URLs. Und das, obwohl Yahoo! mit zu den „Erfindern“ dieses Tags gehoerte.

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  5. Gibt es denn wirklich „User“, die tatsächlich „Buy Viagra“ in eine Suchmaschine eingeben? Im Grunde braucht man das doch nicht. Es langt doch nur eine Email-Adresse und schon kommen die Angebote von alleine. :-)

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  6. I am agree witjh you point, Basicly I think Google algorithum are not enough powerfull to catch medical related key-phrase or they give some relexcation to those phrases.

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