Olympische Abmahnspiele

Früher glaubte ich, die Olympischen Ringe stünden für die völkerverbindende Funktion des Sportes. Heute scheint es so, als müsste sich das Volk verbinden, und zwar seine Wunden, die ihm von Funktionären zugefügt wurden. Die fünf Ringe stehen heutzutage nicht mehr für fünf Kontinente, die stehen für Doping, Korruption, Macht, Übertragungs- und Markenrechte :-(

Dabei sein ist alles. Dem olympischen Gedanken folgend, hat der Deutsche Olympische Sportbund die ersten olympischen Abmahnspiele für eröffnet erklärt. Gleich zu Beginn der Spiele wurde der erste Dopingfall aufgedeckt. Das Saftblog der Kelterei Walther hatte zwei seiner Weblog-Beiträge mit unerlaubten Mitteln geimpft. Von Slogans, Meta-Tags und Markenzeichen ist die Rede. Der Vorwurf: „Rufausbeutung, Urheberrechtsverletzung, Irreführung, Markenrechtsverletzung…“

Die Herren Anwälte nennen die beiden Überschriften “Slogans”. Zitat: “Beide Slogans sind von Ihrem Geschäftspartner Jörg Holzmüller verfasst und dienen offensichtlich als “Meta-Tag” um potentielle Kunden auf Ihr Angebot aufmerksam zu machen.”

Obiges Zitat stammt aus den Kommentaren im Law Blog. Ich fass mir an den Kopf. So einen Schwachsinn habe ich lange nicht mehr gehört. Und dann der Zeitpunkt. Die Artikel sind schon 10 Monate alt. Was läuft da denn ab? Den „Deutschen Olympischen Abmahnbund“ gibt es doch noch gar nicht besonders lange. Am 20. Mai 2006 gegründet, da sollte man denken die Vereinsmitglieder hätten besseres zu tun als alte Blog-Artikel nach vermeintlichen Markenrechtsverletzungen zu durchstöbern. Aber wir wissen ja alle, das Sprichwort Ehrlich währt am längsten hat heutzutage einen ganz anderen Sinn bekommen.

3 Gedanken zu „Olympische Abmahnspiele“

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