Der Damenschutzbeauftragte

Vor langer, langer Zeit lebte einmal ein König, der sich um die Damenwelt in seinem Reich verdient machen wollte. Zu diesem Zwecke schuf er ein Gesetz, das so genannte Damenschutzgesetz. Dieses Gesetz sah vor, dass es keinen ungeschützten Damenverkehr mehr geben solle. Zuwiderhandlung sollte mit empfindlichen Strafen belegt werden. Natürlich bedurfte es einer entsprechenden Kontrollinstanz und so ernannte der König einige seiner getreuesten Diener zu Damenschutzbeauftragten. Diese waren dazu bemächtigt Kontrollen durchzuführen und Strafen auszusprechen. Wie es so kommt im Leben, einige der Damenschutzbeauftragten waren übereifrig und nötigten den Verkehrsteilnehmern schwere Einschränkungen bis hin zur völligen Enthaltsamkeit auf. Doch nicht nur die aufoktruierte Enthaltsamkeit, alleine schon die Vorschrift zur Nutzung entsprechender Präservative beim privaten Damenverkehr sorgten für Mißmut und vergällten den meisten Teilnehmern den Spaß an der Freude.

Im Laufe der Jahre wanderten viele Damen aus, in anderen Ländern waren die Freiheiten größer und gab es noch eine echte Damenwahl. Im Land des Königs wurde es immer ruhiger, der wenige verbliebene Damenverkehr reichte nicht mehr aus, um für ausreichenden Nachwuchs zu sorgen. Ein regelrechtes Damensterben hatte begonnen. Erst jetzt, wo kaum noch Damen auf der Damenautobahn seines Landes entlang fuhren, erkannte der König, dass seine Damenschutzbeauftragten eigentlich das genaue Gegenteil von dem bewirkt hatten, wöfür sie ursprünglich angetreten waren. Der König weinte bitterlich. Zudem musste er seine treuen Damenschützer alle entlassen, ohne Damenverkehr im Lande war auch kein Damenschutz mehr vonnöten. Es wurde still im Land. Es ward ein riesig Damengrab.

PS: Dem aufmerksamen Leser ist wahrscheinlich nicht entgangen, dass die Taste mit dem Buchstaben T ab und zu gehakelt hat und sich stattdessen ein M eingeschlichen hat. Ich widme diese Geschichte dem Ideal des deutschen Datenschutzbeauftragten.

4 Gedanken zu „Der Damenschutzbeauftragte“

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