Sozial-Mediale Tücken, Part 2

Ich hatte vor Kurzem schon über ein paar sozialmediale Tücken berichtet, jetzt kann ich noch über eine weitere tückische Internet-Falle berichten, man sollte nämlich nicht seine Abwesenheit im Internet ankündigen, so ein aktueller Versicherungstipp der Zurich Gruppe Deutschland:

Es wird davon abgeraten, im Internet über jegliche Art von Abwesenheit zu berichten. Dies gilt besonders für Statusmeldungen und Kommentare, die in sozialen Netzwerken wie Facebook oder studiVZ veröffentlicht werden.

Genau diese Frage hatte ich mir schon vor Jahren gestellt. Da ging es noch nicht um soziale Netzwerke, da ging es nur ums schnöde Weblog. Wie sollte man sich als Blogger im Falle eines längeren Urlaubs verhalten. Eigentlich wäre es ja nett, wenn man seine Leser darauf aufmerksam machen würde, dass einige Tage keine neuen Artikel erscheinen und vor allem auch keine Kommentare moderiert oder beantwortet werden könnten. Uneigentlich könnte diese Info von der Abwesenheit des Blogbesitzers aber auch von einem weniger wohlmeinenden Zeitgenossen für einen Wohnungseinbruch ausgenutzt werden. Und dann hätten wir die Bescherung.

Sollte die Versicherung über diese Informationen stolpern, sei es zufällig oder aufgrund einer entsprechenden Recherche, dann kann es im Schadensfall brenzlig werden. Das Verbreiten der Abwesenheitsinformation könnte einem als fahrlässige Handlung ausgelegt werden, mit der Konsequenz, dass die Versicherung überhaupt nicht mehr oder nur zu einem Teil zahlt. Also Obacht im Umgang mit derart heiklen Informationen. Der Grat auf dem wir wandeln ist schmal. Ich will gar nicht darüber nachdenken was mit den ganzen anderen Informationen passieren könnte, die wir via Facebook und Co. auskippen. Die Fotos von der Gartenparty mögen ja lustig sein, ein potentieller Einbrecher mag aber noch mehr darüber lachen, wenn er sieht, wie ungesichert die Fenster oder Terrassentüren vor ihm liegen.

1 Gedanke zu „Sozial-Mediale Tücken, Part 2“

  1. Dieser Bericht liest sich wieder so, als müsste vor dem bösen Social-Media gewarnt werden.

    Im Zuge der Diskussion über Streetview, habe ich gelesen, dass in Deutschland die Einbruchsdelikte rückläufig sind, und nur von zwei Gruppen begangen werden.

    1. Gruppe „Beschaffungskriminalität“ – Drogensüchtige, die auf der Suche nach Bargeld sind, oder auf Dinge, die man leicht verkaufen kann. Ich glaube nicht, dass diese Personen Ihre Einbrüche mit Hilfe von Facebook und Streetview planen. Ich glaube nicht das diese Menschen überhaupt etwas planen können.

    2. Gruppe „Profis“ – Darunter fallen die Einbrecher, die es auf hochwertige Dinge, wie Schmuck und Kunstwerke abgesehen haben. Die natürlich auch auf Grund von einem Foto erkennen können, welche Alarmanlage verbaut ist. Dieser Personenkreis wir bestimme das Web 2.0 benutze, aber diese können sich auch die gleichen Informationen ohne Web 2.0 besorgen.
    z.B.:
    Welche Firma weiss den, wer welche Kunstwerke besitzt?
    Welchen Wert diese haben?
    Und wie diese ggf. gesichert sind?
    Ich gehe davon aus, dass eine gute Versicherung dieses weiss.
    Jetzt stellt sich nur die Frage, ob deren Mitarbeiter auf Angriffe durch Socialengineering geschützt sind.

    Ich gebe Dir aber soweit recht, dass die Abwesendheitsmeldungen im Fall eine Einbruches negative Auswirkungen hat. Nur ich denke, dass hat nichts mit einer Erhöhung des Risikos zutun. Sondern mit der Möglichkeit für die Versicherung die Zahlung zu vermeiden.

    Aber diese Grundhaltung der Versicherung haben wir selber geschaffen.
    Oder wer kennt die folgende Empfehlung nicht?

    „Dein Handy ist kaputt? Hast du keinen Bekannten, über dessen Haftpflichtversicherung du das laufen lassen kannst?“

    Falls jemand den Link zur Statistiken zum Thema Einbrüche hat, wäre ich sehr interessiert daran. Leider habe ich diese Statistik selbst noch nicht gefunden.

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