Schenkkreise verurteilt

Interessante Neuigkeiten aus Juristenkreisen. Das law blog berichtete heute von einem richtungweisenden Urteil in Bezug auf Schenkkreise.

Wer in einem Schenkkreis Geld gelassen hat, kann es von dem “Beschenkten” zurückfordern. Die Geldempfänger können sich nicht darauf berufen, der Schenker habe das System durchschaut. Das hat der Bundesgerichtshof entschieden (Pressemitteilung).

Na, da kommt dann ja Freude auf. Erst hat man sich gegenseitig abgezockt und jetzt kann man auch noch klagen. Wie auch immer, es ist schon erfreulich. Vielleicht hilft dieses Urteil, die weitere Verbreitung solcher Pyramidenspielsysteme einzudämmen. Wobei man sich bei den ganzen Spielchen wie Schenkkreis, Herzkreis oder Pilotenspiel schon fragen muss, wer da die Bösen und wer die Dummen sind. M.E. gibt es nämlich auch ne Menge Stufen dazwischen, viele Teilnehmer sind sich schon bewusst auf was für ne krumme Nummer sie sich da einlassen. Wem es bis jetzt noch nicht so richtig klar ist, dem empfehle ich einmal die mathematische Simulation der Schenkreise näher anzuschauen. Ein Bild sagt oft mehr als 1000 Worte. Das Fazit der Analyse: mindestens 87,5% der Teilnehmer erleiden einen Totalverlust.

Das Ganze ist ne finstere Nummer, vor fast 2 Jahren habe ich auch schon mal ein paar Wort darüber verloren: Schenkkreise – Schenkkreis, Herzkreis, Sternenkreis, Tafelrunde, Pilotenspiel. Insbesondere Robert Basic hat damals im MEX-Blog über Abzocke: Schenkkreise, Pyramidenspiele berichtet, die daran anschließende Diskussion ist ziemlich lang und unterhaltsam geraten. In meinem Blog war der erste Kommentar gleich wieder Werbung für ein ähnlich gelagertes System und der fünfte Beitrag sogar noch dreister, nämlich ein Versuch das Ganze auch noch zu rechtfertigen. Ich hoffe, das war jetzt Aufklärung genug, wer jetzt immer noch an so etwas teilnehmen möchte, der ist in meinen Augen entweder dumm oder skrupellos oder beides.

2 Gedanken zu „Schenkkreise verurteilt“

  1. Beides, würde ich sagen. Einerseits skrupellos genug, um seine Freunde in was reinzuziehen, bei denen sie ziemlich sicher verlieren, und andererseits dumm genug, um zu hoffen, rechtzeitig eingestiegen zu sein, um vorher noch absahnen zu können.

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