Konversion von organischer und bezahlter Suche

Noch mal ein interessanter Fund bei JoJo. Er berichtet über den Vergleich der Konversion von organischen und bezahlten Suchergebnisklicks auf Basis einer Studie von Websidestory, welche 57 Millionen Suchmaschinen-Besuche im Zusammenhang mit 20 großen E-Commerce-Anbietern untersucht hat und zu der Erkenntnis kam, dass die bezahlte Suche mit 3,4% Konversionsrate leicht besser abschnitt als die organische Suche, die es auf 3,14% brachte.

Was mir gefallen hat, JoJo hinterfragt die Zahlen. Und zwar zurecht. Denn wie aus der Mitteilung von Websitestory beiläufig hervorgeht, handelt es sich nicht um einen bunten Querschnitt durch’s Web sondern um ausgesuchte kommerzielle Schwergewichte mit entsprechender Marketingerfahrung:

Our clients are steeped in web analytics best practices and understand better than most how to truly optimize their search engine marketing campaigns and conversion rates.”

Insofern also wieder mal ein klassisches Beispiel für den Spruch mit den Statistiken, die man nicht selber gefälscht hat. Insbesondere auch deshalb, weil hier ganz klar Möglichkeit 2 von JoJos Interpretation zum Zuge kommt:

Für die Klick-Kampagnen werden ganz einfach vor allem gut konvertierende Keywords ausgewählt und die Landing-Page passt sehr gut zur jeweiligen Suche. Hier hat der Werbende natürlich den Vorteil der “totalen” Kontrolle.

Um also wirklich behaupten zu können, dass die gekauften Resultate die organischen bzgl. der Konversionsrate schlagen, müsste man schon gleiche Bedingungen schaffen. Gewissermassen den gemeinsamen Nenner finden und nur auf der Basis vergleichen. Ob dann die Reihenfolge noch die gleiche ist, darüber kann trefflich diskutiert und spekuliert werden. Und ob man daraus für die Praxis neue Strategien ableiten kann, ist auch nicht klar. Vielleicht möchte ja einer von euch mal seine optimierten PPC-LandingPages auch in der organischen Suche ganz nach oben optimieren und eine eigene Vergleichsstudie daraus machen.

3 Gedanken zu „Konversion von organischer und bezahlter Suche“

  1. Jörg, als Indikator sind die immer gut. Grundsätzlich liebe ich Studien, man muss halt nur immer noch seinen eigenen Filter drüberlaufen lassen, um den Kern zu finden. Der Hinweis mit der Vorweihnachtszeit gefällt mir sehr gut. Solche Faktoren werden nämlich oft „vergessen“ wenn es um die Interpretation von Statistiken geht. Ich amüsiere mich immer über die tollen Statistiken zur Preisentwicklung bei den PPC-Keywords. Das es Anfang des Jahres bei den meisten Kategorien erst mal abwärts geht und zum Ende des Jahres wieder anzieht, das ist eigentlich keine Meldung wert und hängt vor allem mit dem Weihnachtsgeschäft zusammen. Natürlich gibt es auch noch andere saisonale Einflüsse, aber so was fällt halt schnell unter den Tisch bei den Zahlenspielereien.

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  2. bei den studien ist die grundsätzliche problematik ungleicher bedingungen gegeben.

    bei der von mir angesprochenen studie von komdat gingen die messungen z.b. in die vorweihnachtszeit hinein. damit würde ich steigerungen der conversion-rate als externen effekt „voraussetzen“.
    nicht gemessen wurden dann z.b. auswirkungen effekte aus anderen kanälen (print).

    ich finde solche studien zumindest als indikator nicht verkehrt.

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  3. zum glück gibt´s ja immer noch „miesmacher“ die die studien noch hinterfragen, gell? ;)

    geht´s eigentlich nur mir so, dass ich ein bischen an die zeiten des hypes (´99 – ´00) zurückdenke? zeitweise habe ich déja vu´s…

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