Im Zuge der Selbstbedienung

Im Zuge der Selbstbedienung

Jeder bekommt das was er verdient. So ist das auch bei der Bahn. Wer es schafft ein Unternehmen wie die Deutsche Bahn wieder so auf Vordermann zu bringen, wer die Streckennetze so schön ausbaut, wer Pünktlichkeit zum Credo macht und es in vollen Zügen lebt, wer den Kundenservice permanent verbessert, wer die Fahrpreise trotz Ölpreis und Mehrwertsteuer stabil hält und wer Arbeitsplätze so beherzt sichert, der hat sich wirklich einen dicken Bonus verdient.

Zwischen 1999 und 2005 sind die Bezüge des gesamten Bahn-Vorstands von 3,679 Millionen Euro auf 14,693 Millionen Euro gestiegen

Wenn einem so viel schönes wird beschert, das ist eine fette Gehaltserhöhung wert. Im Zuge der Selbstbedienung sind einige Herren auf die schiefe Bahn geraten und haben sich wohl einen Bonus zu viel genehmigt. Die „Vorstandbezüge steigen noch schneller als die Preise“ schreibt der Spiegel . Wenn das nicht mal ein Understatement der untertriebensten Art ist.

2 Gedanken zu „Im Zuge der Selbstbedienung“

  1. Naja hinzu kommt ja noch der Fakt, dass die DB gerne auch als Weiterbeschäftigungsmodell für altgediente Politker missbraucht wird, in den diversen Räten, Beiräten und Gremien tummeln sich eine Reihe von ehemaligen Bundes- und Landespolitikern, die sich dort ein schönes Pausenbrot verdienen ;-)

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  2. Meine letzte Bahnfahrt war solch ein Abenteuer, dass die Herren eigentlich mal zur Rückzahlung von Boni aufgefordert werden sollten.

    Aber: In Amerika gibt es Vorstände, die noch nie Gewinne eingefahren haben und recht respektable Millionen-Boni kassieren, wenn sie in einem Jahr mal nur 2 Milliarden Dollar miese machen, statt noch mehr zu verbrennen. Vielleicht deswegen, weil sie es irgendwie schaffen, trotz negativem Eigenkapital nicht schließen zu müssen. Wäre ja doof für die Aktionäre. Man muss das also alles relativ sehen. ;-)

    Wenn sich`s irgendwie vermeiden lässt, werde ich persönlich Flugzeug und Auto künftig immer bevorzugen.

    Ich habe ja schon einiges mit der Bahn erlebt, mal x-fach umgestiegen, weil die Lok ewig ausfiel, mal „nur“ extreme Verspätung mitgebracht, mal bin ich selbst am Bahnhof erfroren, weil der Besuch Verspätung mitbrachte, mal habe ich einen Tag am Frankfurter Hauptbahnhof verbracht, weil niemand sagen konnte, wann wohl der nächste Zug nach Hamburg startet (es war nicht einmal mehr ein Leihwagen zu bekommen, geschweige denn ein Ersatzflug und irgendwen störte wohl ein Stromausfall), … aber die letzte Bahnfahrt hat mir dann entgültig den Rest gegeben:

    Es steckten dermaßen viele Leute mit Kindern, Hunden und Ski-Gepäck fest (diverse Züge ausgefallen), dass es trotz 1. Klasse – Tickets (hat Frauchen irgendwo aufgetrieben) und Sitzplatzreservierung eher zuging, wie auf dem Rummelplatz. Nachdem wir „unser“ Abteil an eine Familie mit Kindern abgetreten hatten, die alle nicht zerquetscht werden wollten (komisch), standen wir irgendwo im Gang, wo sich diverse Leute mit wild gewordenen Schaffnern zofften, die verzweifelt versuchten, die Menschenmassen samt ihren Hunden in die 2. Klasse zurück zu drängen. Natürlich ohne Erfolg. ;-)

    Na ja, wer das Abenteuer liebt, soll ruhig weiter Bahn fahren und für zünftige Vorstandsgehälter sorgen. Was soll`s.

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