Strike Bike

Eine unterstützenswerte Idee. Anstatt sich in ihr Schicksal zu ergeben, hat sich die Belegschaft der Fahrrad-Fabrik Bike-Systems aus dem thüringischen Städtchen Nordhausen auf die Hinterbeine gestellt, das Werk besetzt und eine beispiellose Rettungsaktion ins Leben gerufen. Mit der Produktion und dem Verkauf des so genannten Strike-Bikes wollen die 135 Mitarbeiter ihre Wettbewerbstauglichkeit beweisen und die Auflösung ihrer Firma verhindern.

Strike Bike Herren

Insgesamt müssen 1800 Bestellungen für das Streik-Rad zusammenkommen, damit die Produktion aufgenommen werden kann. Die Rechnung scheint aufzugehen, der aktuelle Bestellboom gibt den Fahrrad-Werkern neue Hoffnung und die Aktion kann in die nächste Runde gehen.

Mir gefällt die Idee. Mir gefällt das Design des Herrenrades. Mir gefallen die technischen Daten. Und da mein altes, klepperiges Fahrrad nicht mehr so der Renner ist, habe ich beschlossen Farbe zu bekennen und mir auch so einen roten Straßen-Flitzer zuzulegen. Das Geld für’s Rad ist raus, ich bin gespannt wie’s weiter geht. Auf jeden Fall drücke ich den Bike-Streikern alle Daumen, dass sie ihre Firma mit Hilfe des Streik Bikes aus dem Schlamassel herausradeln können.

Update 22.10.2007: Seit heute wird das Strike Bike produziert:

Am 22. Oktober ist es endlich soweit. Die Fahrradfabrik in Nordhausen nimmt den Betrieb wieder auf. Völlig selbstverwaltet und ohne Chefs wird ab 6:30 Uhr morgens das „Strike-Bike“ produziert. Die 1800 vorbestellten Fahrräder werden hergestellt und ab Anfang November an die KäuferInnen ausgeliefert.

8 Gedanken zu „Strike Bike“

  1. Das ist ja alles sehr hübsch – wenn ich nicht gerade erst ein neues Bike bekommen hätte, würde ich da auch drüber nachdenken, mitzumachen – nur machen wir uns eines klar: Das ist so eine einmalige Aktion, davon überlebt ein Unternehmen nun mal nicht. 1800 Bikes für diesen Preis reichen also gerademal für einen Monat – Kosten der Produktion mal ganz vernachlässigt.

    Es macht doch eher Sinn, bei sämtlichen Kaufen darüber nachzudenken, ob man damit jetzt die Produktion in Deutschland, Europa oder anderswo unterstützt. Im Zweifelsfall gibt es einen Konkurrenten im eigenen Lande oder eben Europa. D.h. dort wo es sich anbietet, sollte man vielleicht eher ein Produkt aus der „Umgebung“ vorziehen.

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  2. Das war klar dass so eine Auktion fast immer zieht – nur wie schon oben erwähnt bleibt die Frage ob die sich damit „für immer“ retten können. Hoffen wir mal dass die bei so viel geistreichen Ideen auch genug Pfiff haben den ganzen Laden weiter über Wasser zu halten – zu wünschen ist es…

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