Google hat Geschwindigkeitslimit für Webseiten aufgestellt

Yeah, jetzt ist es amtlich. Google hat herausgefunden, wie krass kurz (250 ms) die Zeiten sind, in denen sich User für oder gegen eine Website entscheiden. Es ist nicht mehr als ein Augenblick. Langsame Seiten laufen also sehr schnell Gefahr beim User in Missgunst zu geraten. Um so mehr, je weniger sie an Besonderem oder Anspruchsvollem zu bieten haben. Während beim Laden eines Videos der User noch Geduld aufweist, reisst ihm beim Warten auf Suchergebnisse ganz schnell der Geduldsfaden.

Was lernen wir daraus? Erstens: je schneller, je besser. Zweitens: Wir haben das Geschwindigkeitslimit erreicht. Auf absehbare Zeit wird sich an der 250 ms Latenzzeit nichts mehr verändern. Niemand, auch nicht Google, wird euch morgen von neuen Rekorden berichten können. Der Grund ist ganz einfach, die Signale, in diesem Falle die visuellen Signale vom Bildschirm, schlagen zwar in Millisekunden in unserem Gehirn auf, das Filtern und Verarbeiten braucht aber genau diese Zeit, bis dass das Ergebnis in unserem Bewusstsein erscheint. Und in der Regel handeln wir nicht schneller als wir denken können. Zumindest mache ich es so, wie ihr’s macht weiss ich natürlich nicht ;-)

Update 10.01.2013 – 3:17 Uhr: Ich möchte nicht versäumen zu erwähnen, dass kürzere Ladezeiten auch Google dolle erfreuen. Insbesondere spart sich Google Ressourcen beim Crawlen der Website und dankt es einem mit mehr erfassten Seiten im Index und evtl. leicht verbesserten Rankings.

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12 Gedanken zu „Google hat Geschwindigkeitslimit für Webseiten aufgestellt“

  1. Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, darf die Webseite maximal 250 ms laden? Ansonsten entscheidet sich der User dagegen? Wer schafft denn solche Werte? Und ich dachte ich bin mit meinem Blog (www.bitpage.de) mit ca. 1,2 Sekunden laut loads.in schon schnell. :D

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  2. Naja, realistischerweise sind 0,25s Ladezeit für eine „normale“ Seite mit Mediainhalten wie Grafiken regelmäßig nicht zu schaffen. Das kann nur ein Ziel sein, aber Seiten wie bild.de werden das die nächste Zeit bei weitem nicht erreichen. Die Frage wird daher immer sein, was ist lang bzw. zu lang und wozu führt das dann bei Google.

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  3. Der Artikel auf den du dich beziehst ist vom Februar 2012 – und da gab es so viele Updates dazwischen (Panda, Penguin, usw.) – ich glaube da ist der pageload Faktor noch das geringste Übel…

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  4. Mit dem „in der Regel handeln wir nicht schneller als wir denken können“ wäre ich mir nicht so sicher. Wenn dem so wäre, wären wir für schnellere Ballsportarten viel zu langsam. Dort handeln wir nämlich schon bevor die Verarbeitung der Informationen ganz durch’s Hirn ist.
    Grüße, Felix

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  5. Es geht doch um den Content, den ich dem User biete und nicht die Ladezeit. Wenn ich dem User genau die Infos liefern kann, die er sucht, wird er sicherlich auch gerne mal 2-3 Sekunden warten, um meine Seite zu sehen.

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  6. @felix – schon klar. mir geht es um bewusstes denken. dass wir auf den tieferen ebenen schneller sind ist mir klar. aber das sind ja eher mit angst oder anderen emotionen verkoppelte mechanismen – unser eigentliches bewusstsein und bewusstes denken braucht aber diesen vorlauf. ich hab noch nie was davon gehört, dass ein mensch im reflex ne webseite retourniert hat. Das Retournieren von PingPong Bällen geht da schon anders und schneller. http://www.youtube.com/watch?v=V-EBGYZs8h0 So nach 6 Min kommt Timo Boll. Schon beeindruckend.

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  7. Hallo Gerald,
    Das gibt’s doch gar nicht! Es geht nicht mehr um den Content sondern um Speed, wie blöd.Wenn die Webseite maximal 250 ms ladezeiten haben soll, normale Hoster halten nicht mehr mit.
    MfG aus Bielefeld

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