Im Vernetzungswahn

Ich wähne mich im Vernetzungswahn. Nachdem ich mir ja vorgenommen habe, wieder deutlich mehr zu bloggen, muss ich natürlich auch dem Trend der Zeit folgen und auf der Sozialen Welle mitschwimmen. Social Media ist in aller Munde. Und bewegt die Massen. Und wo die Massen langlaufen, da möchte SEO auch was von abhaben. Denn letztendlich zählt nur der Traffic der auf der eigenen Seite landet, wo der weg kommt und wo der lang gelaufen ist, das ist erst einmal zweitrangig. Und weil Blogs immer noch nicht tot sind, wird es Zeit sich mit diesen entsprechend ins Sozial Mediale Netz reinzuhängen.

Denn eigentlich sind Blogs die optimalen Brückenpunkte zwischen dem Web 1.0 + 2.0 und dem Social Web. Blogs besitzen Eigenschaften aus beiden Welten. Sie haben gewissermaßen eine statische Seite und eine dynamische Seite. Mit ihrer dynamischen Seite, den Blogartikeln, passen sie sehr gut ins Social Web hinein. Doch im Gegensatz zu Facebook und Google+, wo schon am nächsten Tag das Vergessen beginnt, sorgt des Weblogs Archivstruktur für eine suchmaschinenfreundliche Aufbewahrung der Daten und Inhalte. Mit ihrer statischen Komponente können Blogs wie ein klassischer Webauftritt daher kommen und sich auch leicht mit diesen verbinden. Oftmals sind Blogs sogar in eine klassische Webpräsenz integriert.

Deshalb erwarte ich eine Renaissance der Blogs. Nicht in Form der alten Blogosphäre, die löst sich nämlich im sozialen Rauschen langsam auf, sondern als neue Netzwerkknoten, die sich im sozialmedialen Strom als Inseln der langlebigen Informationen hervortun werden. Und deshalb stricke ich jetzt an meinem Sozial Medialen Netz herum. Und errichte Google+ Seiten. Und baue die Facebook Seiten aus. Und nutze die Autoren-Auszeichnung. Irgendwie vernetze ich gerade alles mit jedem. Und erwische mich dabei, wie ich ähnlich wie in den wilden Blog&Feed Zeiten, hinter allen Informationen hinterher hechte, um daraus wieder Futter für mein Blog zu machen. Und für Facebook. Und Google+. Und Twitter.

So wie ich früher Hunderte von Blogfeeds überflogen bzw verfolgt habe, so geht’s mir jetzt mit Facebook und den Google+ Nachrichten. Stundenlanges Lesen, Kommentieren, Liken und Sharen. So schnell hatte ich eine Rückkehr ins Information Overflow Zeitalter gar nicht beabsichtigt.


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7 Gedanken zu „Im Vernetzungswahn“

  1. Renaissance des Blogs – wollen wir es hoffen! :-)

    Die Frage, die sich stellt, ist natürlich, ob sich der Aufwand lohnt, bei allen Kanälen dabei zu sein? Je nachdem geht dabei eine Menge Zeit flöten und der Traffic wird dennoch nicht spürbar grösser (Aufwand/Ertrag). Manche „Leser“ begnügen sich mittlerweile bereits mit der 140 Zeichen umfassenden Zusammenfassung auf Twitter, Fb oder Google+. Liken und Plusen geht schnell, aber ganze Texte lesen? Bei dieser Informationsflut nimmt der Anteil derer wohl unweigerlich weiter ab. Meinst du nicht?

    Top Artikel, da schaue ich nun regelmässig vorbei, ganz ohne Benachrichtigung auf Twitter oder Fb… dafür aber bei Google+ ;-)

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  2. Es ist ein Spiel mit dem Feuer. Auch wenns nicht ganz so dolle weh tut. Wenn ich täglich Stunden vor dem PC sitze habe ich Abends einen dicken Schädel. Zunehmend morgens auch noch. Der Social Trend setzt da noch eins drauf. Hier noch ne Info, dort noch ein Artikel… Wie so oft: Die Menge macht das Gift. Aber ich ertappe mich immer wieder beim überdosieren. You are not alone….

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  3. Fakt ist:
    Soziale Netzwerke – sind ein wichtiger Teil von Blogs und Blogger(innen) geworden. Fast alle Blogger Weltweit sind heutzutage in Soziale Netzwerke angemeldet .
    Wird langsam auch zeit Gerald.
    MfG

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  4. Hallo Gerald,

    ich sehe es ähnlich wie Viktor.
    Wenn man mit der Zeit gehen möchte, sind soziale Netzwerke für Blogger ein muss.
    Die Reichweite ist einfach größer und es ist quasi „einfacher“ neue Leser zu bekommen.

    Gruß
    Stefan

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  5. Ich glaube eine Vernetznung im Social Network führt nicht zu signifikant mehr Traffic auf den Blogseiten. Die meisten User liken nur, ohne zu klicken. Trotzdem denke ich, dass die Blogworld eine Zukunft hat: Vor allem deshalb, dadie Leser, die den Printmedien verloren gehen, ja nicht aufgehört haben zu lesen. Sie lesen halt woanders. Zum Beispiel auch in guten Blogs.

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  6. Ich bin erst seit wenigen Monaten mit meinem Blog im Netz und immer wieder wird mir gesagt du mußt dich mehr vernetzen. Es ist zwar wirklich viel Arbeit dabei, aber ich bin davon überzeugt, dass damit mein Traffic auf meinen Blog mit der Zeit immer besser wird. Ich denke dies ist aber nur ein Schritt um Traffic zu bekommen, deshalb bin auch dankbar für die Informationen die auf diesen Blog finde.

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  7. Ich finde Blogs eine gute Alternative um der Informationsflut aus den sozialen Web 2.0 zu entkommen. Eine Dosierung ist hier wesentlich besser möglich, ich werde nicht direkt nach dem Login mit einer Informationswelle bombardiert, sondern steuere die Quellen meiner Informationen direkt an. Man hat das Interesse an diesem Medium ja an dem Aufschrei zur Schließung vom Google Reader und dem Ansturm auf Feedly gesehen. RSS Feeds sind noch lange nicht tot.

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